Die Schuld(en) der Babyboomer
In Österreich kennt man sich mit Bergen aus. Als höchster Berg gilt der Großglockner. Aber der kann nicht mehr wachsen. Im Gegensatz zum „Schuldenberg“. Das Wiener Finanzministerium hat eine Budgetprognose bis 2060 vorgelegt. Demnach wird der Schuldenberg mächtig zulegen. Dem demografischen Wandel sei Undank. Die Hauptverantwortlichen benennt die „Kleine Zeitung“ in ihrem Titel: „Pensionierte Babyboomer lassen Schuldenberg wachsen“.
Die wichtigsten Punkte:
- „Steigende Pensions-, Gesundheits- und Pflegeausgaben – also die alternde Gesellschaft – sind die Hauptursache dieser Entwicklung. Bis zum Jahr 2060 werden die demografieabhängigen Staatsausgaben … bereits 62 Prozent aller Staatsausgaben ausmachen.“
- „Bis 2060 wird die Schuldenquote bei über 120 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) liegen – vor der Pandemie waren es 70,6 Prozent.“
- „Den Berechnungen liegt die Prognose zugrunde, dass die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 15 und 64 Jahren, bis 2060 bei 5,9 Millionen Menschen stagniert. Die Gesamtbevölkerung Österreichs wird im selben Zeitraum aber von heute rund neun Millionen auf mehr als zehn Millionen anwachsen.“
- Reformen könnten das verhindern. Das Szenario hat den Ist-Zustand hochgerechnet und versteht sich als „Frühwarnsystem“
- Die meistgenannten Lösungsvorschläge derzeit: Erbschafts- und Kapitalsteuer einführen, Rentenhöhe begrenzen.
- Die Österreicher wissen, was sie an ihrem Rentensystem haben. U.a. die Leserdiskussion unter dem Artikel macht das deutlich und ist sehr erhellend
Ist das etwa der Beginn einer Rentenhöhen-Debatte in Österreich? Wir hören doch – insbesondere von der jeweiligen Opposition im Deutschen Bundestag – daß die Österrreicher das viel besser mit der Rente geregelt kriegen als wir Deutschen. Sie machens jedenfalls grundlegend anders. Dazu haben wir einen eigenen Beitrag verfasst
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