Können Erfolgmenschen Ruhestand?
Zu diesem Thema gibt es eine Podcast-Episode mit Dr. Hubert Koch:
https://open.spotify.com/episode/0RSPFXaCSEqv8WXkqLoOom?si=zUpUy8jRQMiJB18aA945fQ
Er war Lobbyist der Wichtigen und fühlte sich selbst wichtig, bis er etwas Wichtiges neu verstanden hat. Dr. Hubert Koch, Jahrgang 1950, hat es aus kleinen Verhältnissen nach ganz oben geschafft, in die Suiten der Top-Hotels und die Ledersitze der Spitzen-Limousinen. Wir sprechen über einen Managertyp, der eigentlich gar keine Zeit hat zum Aufhören, die Wirkung von Ego-Schmeichlern, den Unterschied zwischen Freunden und Netzwerk, die Unterscheidung von Funktion und Person, die Entzugserscheinungen nach dem persönlich erlebten „Rentenschock“, den Wert von Fotos mit Promis sowie die lebenslangen Freuden des Motroradfahrens. Christian Lindner kommt gewissermaßen am Rande vor, wie auch anderer Prominente. Inzwischen ist Hubert Koch sicher, „Ruhestand ist der stärkste Einschnitt, den ein Topmanager in seinem Leben erleben wird, vielleicht ausser einer schweren Erkrankung“. Aus dieser Erkenntnis resultiert seine jüngste Vision.
Exklusiv für diesen Blog erläutert Dr. Koch, wie sich nach seiner Beobachtung das persönliche Miss-Verständnis von Managern über den eigenen Ruhestand auf Mitarbeitende auswirkt:
Manager, die nicht an den eigenen Ruhestand denken „vergessen“ auch den der Mitarbeitenden.
Dr. Hubert Koch wörtlich: „Meine Generation muss sensibler werden für die Bedürfnisse jüngerer Menschen und nicht nur auf die sogenannte Generation Z schimpfen, die nichts mehr tun wollen, nichts mehr leisten wollen, aber nur viel Geld verdienen. Man muss eine Balance finden Und ich habe gelernt, die Balance in sich selber finden. Und Chefs, die das für sich selber finden, werden es auch leichter für ihre Mitarbeiter hinkriegen.“
„Wir wissen aus vielen Studien, dass altersheterogene Teams produktiver sind als altershomogene. Hier liegt eine doppelte Aufgabe vor dem Staat und den Unternehmen. Der Staat muss dringend an das Rentenalter ran. Unternehmen müssen für ältere Mitarbeiter Stellen schaffen, die altersgerecht sind, die mehr Freiräume bieten, weniger Belastung bieten, aber das Erfahrungswissen dieser Menschen nutzen. Das tun im Moment noch viel zu wenige Unternehmen. Die sagen, du bist jetzt so alt, du musst raus. Besser wäre es zu sagen, du hast viel Erfahrung, wir nutzen deine Erfahrung und wir entlasten dich da, wo es nötig ist. Eine Doppelstrategie zwischen Staat und Unternehmen, das wäre nötig.“