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Fachkräftemangel kommt auch beim SES an

So benennt der Senioren Expert Service SES selbst seine Aufgaben:

„Der SES ist als Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit weltweit tätig. Seine ehrenamtlichen Einsätze finden in erster Linie in Entwicklungs- und Schwellenländern und in Deutschland statt.

Vom Expertenwissen des SES profitieren im In- und Ausland vor allem kleine und mittlere Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, Kammern und Wirtschaftsverbände, soziale und medizinische Einrichtungen und Institutionen der Grund- und Berufsbildung. Einen besonderen Schwerpunkt in Deutschland bildet die Förderung junger Menschen in Schule und Ausbildung.

Alle SES-Einsätze folgen dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Ihr Ziel ist der Wissens- und Erfahrungstransfer zur Verbesserung der Zukunftsperspektiven anderer.“

In dieser Episode von „Babyboomer-stories“ auf

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sprechen wir mit Bettina Hartmann, der stellvertretenden Geschäftsführerein des SES. Und mit Klaus Gengenbach, einem Tourismus-Experten, der für den SES vielfach im In- und Ausland tätig war:

Bettina Hartmann beschreibt eine Organisation mit Tradition im Wandel. Der SES wurde 1983 gegründet und hatte zunächst ein Alleinstellungsmerkmal, wenn es um das Entsenden von pensionierten Fachleuten in von Deutschland aus entfernte Teile der Welt ging. Das „Reise-Privileg“ ist durch die Entwicklung der Tourismusindustrie längst entfallen. Aktuell wirken die Spätfolgen der Pandemie und der demographische Wandel auf die Bewerbersituation.

Laut Bettina Hartmann sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bewerberzahlen noch deutlich spürbar. Gab es vor Corona monatlich ca. 120 Neuzugänge, sind es derzeit allenfalls 100. Zusätzlich zu den Auswirkungen der Pandemie bietet der vermehrte Renteneintritt der Babyboomer-Generation der Organisation neue Chancen, aber auch Herausforderungen. Unternehmen versuchen, Arbeitsverträge zu verlängern oder Ruheständler projektweise zurückzuholen, um den Wissens- und Erfahrungsschatz dieser Mitarbeiter zu nutzen.

Einige große Unternehmen haben sogar eigene Organisationen für Ruheständler gegründet, um diese gezielt einzusetzen. Als Reaktion auf das verstärkte Werben auch um pensionierte Fachkräftemangel ist der SES dabei, erstmals auch bezahlte Auslandseinsätze zu organisieren. Für eine Organisation, die Jahrzehntelang rein ehrenamltlich organisiert war, ein Kulturwandel.

Die Generation Babyboomer stellt zugleich aber auch die Experten mit dem „jüngsten Fachwissen“, für dessen Anwendung international dringend Fachkräfte gesucht werden. Dazu gehören Experten für neue Technologien wie Vernetzung, Internet der Dinge, Smart City und elektrische Antriebe. Insbesondere im Bereich der IT werden dringend Spezialisten gesucht, da Fragen rund um Vernetzung, Internet der Dinge und elektrische Antriebe in den kommenden Jahrzehnten eine große Bedeutung haben werden.

Weiterhin gesucht sind aber auch Chocolatiers, Hochvoltechniker, generell Handwerker im Lebensmittelbereich wie Brauer, Metzger, Gemüsekonservierer, Bäcker und Konditoren. Einsatzsprache ist in der Regel Englisch, gesucht sind Experten, die Französisch, Spanisch oder Portugiesisch beherrschen.

Der vielfach im In- und Ausland für den SES eingesetzte Tourismus-Experte Klaus Gengenbach berichtet anhand eigener Erfahrungen von den Vorzügen des SES für Menschen, die sich einen aktiven Ruhestand vorstellen, in dem sie mit bislang ungewohnten Herausforderungen konfrontiert werden und dadurch neue Perspektiven auf das Leben und die Welt erhalten.

In der Podcast-Epsiode wird klar, wer sich wie für den SES bewerben kann, welche Einsatzmöglichkeiten es gibt und wie die Entsendeten davon profitieren. In den Shownotes wird hingewiesen auf die Schwesterorganisationen in Österreich, der Schweiz und anderen europäischen Ländern. EU-Bürger können sich grundsätzlich bei allen EU-Partnerorganisationen bewerben, also auch z.B. Österreicher beim deutschen SES – oder umgekehrt.