Hey Boomer, heute schon in der Apotheke umgeschaut?
Bitte einmal raten: eine Kundenzeitschrift, die selbst ein Babyboomer-Jahrgang ist und die wir alle schon mal gesehen haben und die meisten auch schon mal mitgenommen haben, weil sie ja nix kostet? Genau! Die Apotheken Umschau. Deren erste Ausgabe sah am 01.01.1956 das Neon-Licht der ersten Apotheken. Inzwischen ist die Apotheken Umschau un-bekanntlich die auflagenstärkste Zeitschrift überhaupt in Deutschland.
Laut Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) waren die Gesundheitsmagazine Apotheken Umschau A und Apotheken Umschau B mit rund 12,49 Millionen Lesern und rund 12,37 Millionen Lesern die Printtitel mit der größten Reichweite im Jahr 2022. Da kann selbst der ADAC mit seiner Zeitschrift nur hinterherlaufen bzw. -fahren.
Die Umschau war so umsichtig, auch einen Podcast ins Leben zu rufen. Es liegt in der Natur des Apotheker-Organs: natürlich haben die ihr Ohr bzw. das Stethoskop dicht an der potentiell kranken Zielgruppe. Und diesmal steht eine ganz, ganz große Teilmenge der Zielgruppe im Blickpunkt: wir! Die Babyboomer! Bzw. die bessere Hälfte von uns bzw. genau gesagt, weibliche Babyboomer. Titel: „Die Generation der Babyboomerinnen ist in den Wechseljahren“. Lest mal, was ich da gehört habe:
Also erst mal habe ich verstanden: „´Ne Dosis Wissen, der Podcast für Herz-Professionals“. Ach, hier geht’s nur um Herzensanliegen? Das legt ja auch das Logo nahe: ein Herz mit Kopfhörern. Aber…vermutlich aufgrund meines fortgeschrittenen Jahrgangs hatte ich mich erst mal …verhört. Es handelt sich beim dritten Hinhören nämlich um einen Podcast für Health-Professionals. Das bin ich gar nicht. Allerdings wurde auch kein Verbot ausgesprochen, als unprofessional-Health-Laie weiter in die Dosis reinzuhören. Die kommt übrigens wochentäglich um 06.00, überall, wo es gute Podcasts gibt!
Die wesentlichen Punkte:
- im Durchschnitt findet die Menopause (M.) bei deutschen Frauen um das 51. Lebensjahr statt
- vor der M. kommt bis zu vier-fünf Jahre vorher die Prä-M, danach noch ein Jahr lang die Post-M
- Symptome: Schweißausbrüche, Hitzewallungen. Auch Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, trockene Schleimhäute, Angst, Depressionen, Herzrasen, Müdigkeit…
- das alles kann schon bis zu 13 Jahre vor der M. losgehen
Die wesentlichen Punkte:
- 75% aller Frauen haben solche Beschwerden; 1/3 davon hat sogar „schwere Beschwerden“, die kein normales Leben mehr zulassen
- mindestens die Hälfte der Frauen fühlen sich nicht gut informiert, was sich dagegen tun lässt
- Hormonersatz-Therapie ist die effektivste Ersatztherapie
- die Technikerkrankenkasse TK hat in einer neuen Studie festgestellt, daß 2020 nur 6,2% der TK-versicherten Frauen eine Hormon-Therapie erhielten. Noch 20 Jahre vorher waren das viel mehr.
- der Rückgang beruht auf Forschungen, die starke Nebenwirkungen nachwiesen.
- Diese Forschungsergebnisse sind überholt und wurden z.T. überinterpretiert. Betroffen waren nur 10 von 10.000 Patientinnen, also sehr wenige.
- Fazit: erst mal gründlich über Hormon-Ersatztherapie informieren lassen. Vielleicht passt es doch
Mein Fazit: Viele wertvolle Infos, danke! Etwas nachgedacht habe ich noch über den Satz: „Die Babyboomer-Frauen des Geburtsjahrgang 1965 kommen jetzt in die Wechseljahre“.
1965 + 51 = 2016
Will heißen, wenn sich die Frauen des letzten Jahrgangs der Babyboomer (1965) an den im Podcast dargestellten medizinischen Durchschnitt halten dann waren sie ggfs. seit 2003 in der Prä-Menopause, mit 51 Jahren, also 2016 in der Menopause, und haben seit 2017 die Post-Menopause hinter sich J.
Sorry, dieses Nachrechnen ist vielleicht so´n unprofessional-Health-Laien-Journalisten-Männerding
27.10.2022 sro
Quellen:
https://www.wortundbildverlag.de/news/66-jahre-rentner-bravo-apotheken-umschau-zeigt-gesundheitsthemen-im-bravo-stil https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/08/02/retro-rueckblick-der-rentner-bravo